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heizung

Leitungssystem

Es gibt verschiedene Arten wie das Leitungssystem gebaut sein kann.

Einrohrsystem

  • ähnlich Reihenschaltung in der Elektrik oder Bussystem in Netzwerken
  • eine Leitung geht von einem Heizkörper zum nächsten
    • die Heizkörper sind hintereinander in Reihe angeschlossen
    • der Vorlauf geht in die erste Heizung und kommt auf der anderen Seite wieder raus (das was eigentlich der Rücklauf wäre) und geht in den nächsten Heizkörper wieder rein und am Ende wieder raus
  • Nachteil: die vorderen (näher am Wärmeerzeuger) Heizungen werden eher Warm und eher Wärme abgeben, als die weiter hinten liegenden
    • weil die weiter hinten liegenden bekommen ja das Wasser was schon durch die vorderen Heizkörper durchgeflossen ist und ggf. Wärme abegeben haben
  • in der Regel muss vor jedem Heizkörper ein Bypassventil verbaut werden
    • nimmt die Heizung kein Wasser ab (Thermostat/Ventil geschlossen, weil z.B. Raumtemperatur erreicht) würde sonst kein Wasser an die nachgeordneten Heizkörper mehr kommen
    • das Bypassventil öffnet in diesem Fall und verbindet Vorlauf (Heizwasser) mit dem Rücklauf (dem Ausgang des Heizkörpers) und umgeht damit den Heizkörper

Zweirohrsystem

  • ähnlich Parallelschaltung bei Strom, oder Sternverkabelung bei Netzwerken
  • es gibt ein Rohr für Vorlauf (heißes Wasser vom Wärmeerzeuger) und eins für Rücklauf (abgekühltes Wasser von der Heizung zurück zum Wärmeerzeuger)
  • alle Heizkörper sind an diesen Ring (oder mehrere Ringe) mit eigenen Stichleitungen angeschlossen
  • der Vorlauf des Heizkörpers geht an die Vorlaufleitung
  • der Rücklauf des Heizkörpers an die Rücklaufleitung
  • d.h. Vorlauf enthält nur „unverbrauchtes“ Heißwasser und Rücklauf nur „verbrauchtes“ abgekühltes Wasser
  • alle Heizkörper bekommen (mehr oder weniger → siehe hydraulischer Abgleich) in gleichem Maße Vorlauf

Verteiler/Stern

  • es gibt einen zentralen Verteiler von dem aus die Leitungen zu den einzelnen Heizkörern direkt abgehen
  • ggf. verlaufen von dort auch Ringe (siehe Zweirohrsystem) zu mehren Heizkörpern

Aufbau des Systems

  • Liste ist unvollständig

Wärmeerzeuger

  • die eigentliche Heizung
  • das Gerät was Wärme erzeugt (Gastherme, Wärmepumpe usw.)

Überströmventil

Verbindet in der Nähe des Heizgerätes Vor- und Rücklauf und öffnet wenn ein bestimmter Druck erreicht ist. Sinn ist, dass wenn alle Ventile im Heißkreis geschlossen sind die Umlaufpumpe nicht gegen einen unendlichen Widerstand arbeitet und Wasser im Rücklauf ankommt und die Heizung ggf. abschalten kann (Zieltemperatur erreicht)

Heizkörper

Entlüftungsventile

In einem Heizkreis sammelt sich mit der Zeit oder auch bei bestimmten Ereignissen (befüllen/nachfüllen) Luft.
Die Luft leitet Wärme schlecht und ggf. bleiben Heizkörper kalt oder heizen schlechter.

Luft ist leichter als Wasser und sammelt sich daher an bestimmten höher gelegenen Stellen, an denen Entlüftungsventile installiert werden sollten:

  • Warmwasserbehälter
  • Heizkörper
    • kommen in der Regel mit eingebauten manuellen
  • höher gelegene Rohrabschlüsse

Es gibt manuelle und automatische.
Automatische lassen automatisch Luft entweichen, schließen wenn Wasser kommt automatisch.
Manuelle kann man manuell öffnen, sie lassen Luft entweichen, schließen aber nicht automatisch sobald alle Luft entwichen ist und Wasser kommt → man muss also daneben stehen bleiben.

Automatische sollten installiert werden an Stellen wo sich regelmäßig Luft sammeln wird (Warmwasserbehälter, höchstgelegene Heizkörper, höchste Rohrabschlüsse).
Es empfiehlt sich bei automatischen Entlüftungsventilen solche mit Kappen zu kaufen, damit man sie manuell schließen kann → die Ventile können wenn sie alt werden ggf. lecken. Es ist auch umstritten (weil sie lecken können) ob man sie standardmäßig offen lassen soll oder nur regelmäßig öffnen soll und in Situationen wo eine automatische Entlüftung Sinn hat, wie wenn Wasser nachgefüllt wird (ggf. ein paar Tage offen lassen, aus dem Wasser löst sich noch Gas).

Hydraulischer Abgleich

Problem

Bei Zweirohrsystemen ist zwar jede Heizung direkt mit dem Vorlauf verbunden, aber der Querschnitt des Vorlaufs ist nicht das x-fache der Zuleitungen zu den Heizkörpern.
Das heißt die Verteilung der Wärme ist zwar „gerechter“ als bei einem Einrohrsystem, aber anteilig bekommen die ersten (näher zur Wärmequelle) Heizkörper weiterhin als erstes Warmwasser und wenn sie entnehmen sinkt der Druck im weiter hinten liegenden Heizsystem.
Da mehr Heißwasser mit höherem Druck durch die vorderen Heizkörper läuft, läuft das Wasser durch die vorderen Heizkörper relativ schnell und wenig abgekühltes Wasser läuft in den Rücklauf. Folge ist das die Heizung ggf. zu früh abschaltet (Rücklauftemperatur erreicht) oder man die Heizkurve erhöhen muss und die Heizung länger läuft (inkl. Umwälzpumpe) um alle Heikörper warm zu bekommen.

Lösung

Sinn des hydraulischen Abgleichs ist es die Durchflussmenge der Heizkörper u.a. anhand der Raumgröße und Entfernung zum Heizsystem anzupassen, so dass alle Heizkörper in etwa gleichmäßig Druck und Wärme bekommen.
Kleinere Räume, die ggf. in der Regel kühler sein sollen (Abstellräume, Keller) und solche die näher am Heizgerät sind bekommen eine kleinere Durchflussmenge.

Eingestellt wird das am Heizkörperventil → moderne Ventile haben einen Durchflussbegrenzer integriert, das ist ein Ring mit Ziffern drauf, der sich mit einem entsprechenden Schlüssel oder per Rohrzange verdrehen lässt.

Auf welche Ziffer man es einstellen muss muss man berechnen (siehe Links am Anfang der Sektion).

Begriffe

Begriff Erklärung
VorlaufDie Leitung/das heiße Wasser was vom Heizgerät (Wärmepumpe, Gastherme usw.) /Netz kommt
RücklaufDie Leitung/das abgekühlte Wasser was zum Heizgerät (Wärmepumpe, Gastherme usw.) läuft, in der Regel nach dem es durch Heizkörper oder Fußbodenheißung gelaufen ist und Wärme abgegeben hat.

Bei den meisten Heizsystemen wird das Heizgerät anhand des Rücklaufs gemessen ob weiter Wärme erzeugt werden muss oder die Zieltemperatur erreicht ist → das Heizgerät kennt die Temperatur in den Räumen nicht/bekommt von den Fühlern/Thermostaten dort keine Meldung, sondern ermittelt das indirekt anhand der Rücklauftemperatur
BypassventilBei Einrohrsystemen ein Ventil vor jedem Heizkörper der (bei geschlossenem Heizkörper) Vor- und Rücklauf verbindet → so dass auch bei geschlossenem Heizkörper Wasser zu den nacht nachgeordneten Heizkörpern fließen kann
ÜberströmventilVerbindet in der Nähe des Heizgerätes Vor- und Rücklauf und öffnet wenn ein bestimmter Druck erreicht ist. Sinn ist, dass wenn alle Ventile im Heißkreis geschlossen sind die Umlaufpumpe nicht gegen einen unendlichen Widerstand arbeitet und Wasser im Rücklauf ankommt und die Heizung ggf. abschalten kann (Zieltemperatur erreicht)
DurchflussmengeDie Menge Wasser die gleichzeitig durch ein System fließen kann (in der Regel im Kontext von Heizkörpern benutzt)
DurchflussmengenbegrenzerBegrenzt die Menge des Durchflusses. In der Regel bei Heizkörperventilen zu finden
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