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linux_netzwerk
  • Dieser Artikel bezieht sich auf Debian und Derivate (abgeleitete Distributionen)

Konfigurationsdatei(en)

  • /etc/network/interfaces → Definiert die Netzwerkschnittstellen

interfaces

  • Gliedert sich in Instanzen
    • Sektionen die durch ein Schlüsselwort eingeleitet werden und mehrere Attribute enthalten
Stanza Erklärung
autoDefiniert welche Interface (Sektionen beginnend mit iface) automatisch beim booten des Systems aktiviert werden
ifaceDefiniert die Parameter für ein Interface.

Wobei Interface auch nicht-physische Interfaces wie VLAN-Interfaces und virtuelle Interfaces umfasst



Beispiel:

auto lo, eth0

iface lo inet loopback

iface eth0 inet static
   address 192.168.5.3
   netmask 255.255.255.0
   gateway 192.168.5.1
   
iface eth1 inet dhcp

auto

  • Definiert welche Interfaces (interface-Sektionen in dieser Datei) beim Systemstart automatisch geladen werden sollen
auto lo eth0 eth1:2
  • Lädt automatisch lo, eth0, eth1:2
  • Es müssen entsprechende iface-Sektionen vorhanden sein
  • lo (Loopback-Interface) sollte immer in einer Zeile mit auto stehen

iface

  • Definiert die Attribute für ein Interface
  • Es muss zumindest die Zeile
     iface lo inet loopback

iface Name Netzwerkklasse Konfig-Typ

  • iface leitet eine Interface-Konfiguration ein
  • Name: Name des physischen oder virtuellen Interfaces
  • Netzwerkklasse: In der Regel inet → für Ethernet
  • Konfig-Typ: Wie das Interface konfiguriert wird
    • loopback → das Interface ist ein loopback-Interface
      • Es folgen keine weiteren Konfigurationsparameter
    • dhcp → Das Interface wird per DHCP konfiguriert
      • es folgen keine weiteren Konfigurationsparameter
    • static → Das Interface wird mit festen Werten konfiguriert
      • danach folgen die Parameter für das Interface

Wichtige Parameter für static:

  • address Adresse → die Adresse des Interfaces
  • netmask Netzmaske → Die Netzmaske
  • gateway Adresse des Default-Gateways → Adresse des Dault-Gateways (darf nur bei einem Interface angegeben werden



Beispiel:

iface eth0 inet static
   address 192.168.5.3
   netmask 255.255.255.0
   gateway 192.168.5.1

VLAN

  • in Debian heißen VLAN-Interfaces Interface.VLAN
    • z.B. eth0.1 oder eth0.2 (erste ist das VLAN 1 auf eth0, das zweite VLAN 2 auf eth0)

Manuell

  • Per vconfig → muss eventuell nachinstalliert werden
  • Hinzufügen: vconfig add Interface VLAN-ID
  • Löschen: vconfig rem Interface.VLAN-ID
  • Interface → Das „physische“ Interface zu dem das VLAN-Interface gehören soll, z.B. eth0
  • VLAN-ID → die VLAN-ID (0-255)

Automatisch

  • unter Debian in /etc/network/interfaces
  • entspricht dem Anlegen der Konfiguration für ein normales Interface
iface eth0.2 inet static
   address 192.168.5.3
   netmask 255.255.255.0
   gateway 192.168.5.1

In obigem Beispiel wird für Interface eth0 (phyisches Interface) ein virtuelles Interface für das VLAN 2 angelegt.
Das virtuelle VLAN-Interface heißt dann eth0.2

Virtuelle Interface

  • Dienen dazu einem physischen Interface weitere IP-Adressen zuzuweisen
  • unter Debian heißen sie gewöhnlich Physisches Interface:Virtuelles Interface
    • z.B. eth0:1

Manuell

  • Die Konfiguration ist nach einem Neustart nicht mehr vorhanden

Syntax: ifconfig ethphysisches Interface:ID virtuelles Interface IP-Adresse

  • physisches Interface: Hauptinterface dem eine weitere IP-Adresse zugeordnet werden soll - z.B. eth0
  • ID virtuelles Interface: ID des hinzuzufügenden virtuellen Interfaces (1-x)

Automatisch

  • Konfiguration entspricht der eines normalen physischen Interfaces
  • Konfiguration wird in Debian unter /etc/network/interfaces vorgenommen
iface eth0:2 inet static
   address 192.168.5.3
   netmask 255.255.255.0
   gateway 192.168.5.1

In obigem Beispiel wird dem „physischen“ Interface eth0, ein zusätzliches virtuelles Interface mit ID 2 hinzugefügt.
Das neue Interface hat die Bezeichnung eth0:2.

Routing/Forwarding

  • Ist Standardmäßig deaktiviert

Global aktivieren:

  • Aktiviert das Forwarding/Routing zwischen allen Interfaces im System
  • echo „1“ > /proc/sys/net/ipv4/ip_forward
    • das gilt nur bis zum Neustart des Systems
  • /etc/sysctl.conf (Debian) → net.ipv4.ip_forward=1
    • die Einstellungen werden in der Regel beim Systemstart ausgelesen und gesetzt - es ist also permanent

Pro Interface:

  • Aktiviert das Forwarding/Routing zwischen den Interfaces für die es freigeschaltet wird
  • echo „1“ > /proc/sys/net/ipv4/conf/Interface/forwarding
    • Das gilt nur bis zum Neustart des Systems
  • /etc/sysctl.conf (Debian) → net.ipv4.conf.Interface.forwarding=1
    • die Einstellungen werden in der Regel beim Systemstart ausgelesen und gesetzt - es ist also permanent
linux_netzwerk.txt · Zuletzt geändert: 2014/09/07 18:23 (Externe Bearbeitung)